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Arch Linux installieren und ausprobieren

Linux, Linux... So viele Möglichkeiten, einiges an Frustration. Die einzigen glücklichen Linux Nutzer scheinen Arch Nutzer zu sein, also will ich das als langjähriger ubuntu Nutzer auch mal probieren.

Vorbereitung

Erstmal das passende Image runterladen, ist ja klar: https://www.archlinux.org/download/
Ich bekam die Version archlinux-2017.05.01-x86_64.iso

Dann dem Installationsguide folgen:

https://wiki.archlinux.org/index.php/Installation_guide

Das erste Problem hatte ich beim Einrichten der Partitionen. Meine Auflösung in der VM is so klein, das ich die Hilfe von fdisk nicht komplett lesen kann, also habe ich mich an dieses HowTo zur Partitionierung gehalten:
http://tldp.org/HOWTO/Partition/fdisk_partitioning.html

Installation

Es folgt die Basisinstallation. Alles läuft nach Anleitung, dauert aber seine Zeit.

Konfiguration

Es wird dem Installationsleitfaden zur Konfiguration gefolgt.

Ein Problem tritt beim vergeben des root Passworts auf, ich kann die Eingabe des Passworts nicht mit Enter bestätigen. Nachdem ich sämtliche Versuche aus dem Dialog zu kommen ausprobiert habe, entscheide ich mich die Chroot Umgebung mittels Strg+D zu beenden und siehe da: Ich bekomme den Dialog "Retype your password". Auch diesen bestätige ich mit Strg+D.
Leider führt das nur zum nächsten Fehler:
Arch Install "passwd: Authentication token manipulation error"
Tritt auf, weil die Chroot Umgebung nur im read-only Modus geladen wurde, Duh!
Also mounte ich das Dateisystem als read/write neu:
mount -o remount,rw /
Jetzt klappt auch das Vergeben eines Passwortes für root, solange man Strg+D als Bestätigung für die eingegebene Passwörter, anstatt Enter nutzt.

Weiterhin rät der Leitfaden einige Pakete zu installieren. Auch hier war die Nachfrage ob wirklich installiert werden soll, mit Strg+D zu bestätigen.

Post-Installation

Nach der Installation geht der Spaß erst richtig los. Ich bemerke, dass der Aufwand sich nicht rechtfertigt. Die vielen Hinweise in der Dokumentation, dass ich an jeder Ecke und Kante etwas falsch machen oder nicht beachten könnte und somit das System unbrauchbar mache, sind extrem demotivierend.
Es entsteht der Eindruck das Arch ein sehr experimentelles, ja geradezu fragiles Gerüst ist, das jederzeit in sich zusammen brechen kann. (WTF?)

Und da ist auch das erste Problem: Netzwerk funktioniert nicht, obwohl es während des Installationsprozesses noch verfügbar war. Das ist von Arch so beabsichtigt. Verstehe schon: Bloß nichts vorgeben. Alles den Nutzer machen lassen, ist eine absolut valide Philosophie, dafür wird Arch ja geliebt.
Leider kann ich aber die Ausgabe von lspci -v in meinr VM nicht vollständig lesen und somit auch nicht sagen welche Schnittstelle ich wohl aktivieren  muss. Zugegeben ein VM spezifisches Problem

Mir reicht es hier. Ich habe vermutlich doch nicht die Muße eine Linux von Grund auf zu konfigurieren. Insbesondere nicht, wenn das resultierende System ein sehr fragiles System wird, das dazu noch ständig gewartet werden muss (Aussage der Arch Dokumentation).

Fazit

Arch Linux ist nur für ganz spezielle Linux Nutzer, die wirklich jeden Aspekt des Systems von Grund auf selber konfigurieren möchten und kein Problem damit haben, bei jedem Update zig Probleme zu lösen. Mir persönlich ist das dann doch zu blöd, für ein spießiges Ein-Benutzer-System. Da passe ich doch lieber weiterhin eine LTS Version von ubuntu an meine Bedürfnisse an.

Grundsätzlich gestaltet sich die Installation als machbar für Menschen die bereits mit Linux gearbeitet haben und mit den Grundbegriffen der Computerwelt vertraut sind. Die Konfiguration ist jedoch sehr zeitaufwändig und lohnt sich wohl nur für Menschen die in diesem Bereich etwas lernen wollen, viel Zeit haben und/oder ein ganz spezielles Linux System aufsetzen wollen, für das es noch keine passende Distribution gibt.
Tim
17.05.2017

< Signal Private Messenger   Eclipse Oxygen Logo >

Kommentare

#1 Nachdem ich mich aus der gleichen Motivation wie du heraus Arch Linux zugewandt hatte und schon während der Installation aufgeben musste, weil bei der Netzwerkinstallation irgendein nirgends dokumentiertes Problem auftrat, habe ich mal Manjaro ausprobiert. Manjaro ist zu Arch Linux das, was Ubuntu zu Debian ist -> sinnvolle Defaults und einiges an Konfiguration wegabstrahiert; die Arch-Distri für Noobs. Und nach sechs Monaten Nutzung kann ich ein durchaus positives Fazit ziehen.

Mein Hauptgrund zum Griff nach Arch/Manjaro war die Rolling Release Strategie. Ich habe keine Zeit dafür, jedes halbe Jahr bangend vor meinem Rechner zu sitzen und zu hoffen, dass nach `do-release-upgrade` hoffentlich noch alles funktioniert. Nachdem ich gelernt habe, dass ich in der normalen Upgrade-Routine die AURs **nicht** automatisch mit updaten lassen sollte, weil genau das einem schnell mal das System zerschießt, habe ich es auch langsam einigermaßen im Griff. Gnome 3 ist inzwischen auch ziemlich cool, und es ist deutlich spürbar, dass die gegenseitige Abkupferei zwischen Gnome und MacOS(X) einer langen Tradition unterliegt. Ich kann Manjaro jedenfalls empfehlen, wenn du Bock auf Rolling Release und AURs hast, aber keine Zeit und/oder Muße, dir auch wirklich jeden Kleinscheiß erst zurechtzukonfigurieren.
Gravatar mcnesium 19.05.2017 17:04

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